»Ausbeutung« beschreibt ein Verhältnis zwischen dem Menschen und der Natur oder zwischen Menschen.
Der Mensch beutet die Natur aus, wenn er sie nutzt, ohne auf negative Folgen für die Natur zu achten und ohne sicherzustellen, dass sie sich von der Nutzung regenerieren kann. Ausbeutung unter Menschen findet statt, wenn ein Mensch den Anderen in Abhängigkeit nutzt um seine Interessen zu erfüllen und dabei die Arbeitskraft, das Geschick, oder das Wohlwollen des Anderen für sich in Anspruch nimmt, ohne dass der Andere frei entscheiden kann, unter welchen Bedingungen er dies zulässt. Ganz deutlich kann man solche Ausbeutung in der Sklaverei und in der Leibeigenschaft sehen.
Karl Marx entwickelt einen Begriff von Ausbeutung, der auf den Kapitalismus zugeschnitten ist. Im Verhältnis zwischen EigentümerInnen an Produktionsmitteln – zum Beispiel einer Fabrikbesitzerin – und ArbeiterInnen besteht ein ungleiches Verhältnis: Die Firma erwirtschaftet durch die Arbeit der ArbeiterInnen mehr, als sie ihnen ausbezahlt und in die sonstigen Produktionskosten (Maschinen, Rohstoffe etc.) investieren muss. Auf diese Weise entsteht »Mehrwert« und davon abgeleitet Profit. Dass dieser Profit, den die ArbeiterInnen erwirtschaftet haben, ihnen nicht zur Verfügung steht, beschreibt Marx als Ausbeutung.
Ausbeutung kann aber auch ganz unwissenschaftlich beobachtet werden, wenn Menschen für ihre Arbeit nicht gerecht entlohnt werden, oder menschenunwürdigen Arbeitsverhältnissen und -bedingungen ausgesetzt sind.