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Walkemühle

Das Landeserziehungsheim Walkemühle wurde 1922 in der Nähe von Melsungen gegründet und bot Unterricht für Kinder und Erwachsene. Ab 1925 übernahm Minna Specht, eine spätere Leiterin des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes, die Leitung der Schule. Die Geschichte und Philosophie der Walkemühle wird auf der Website der Stolperstein-Initiative Melsungen gut zusammengefasst: »Die Kinder genossen für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten. Der Unterricht erfolgte in kleinen Gruppen, die Lehrer wurden geduzt, das Schwergewicht des Unterrichts lag auf Beobachtung und Anleitung zum selbständigen und gemeinsamen Arbeiten. Am 1. Mai 1924 wurde der 1. Kurs für Erwachsene eröffnet. Zu den dreijährigen Kursen wurden junge Menschen aus den Ortsvereinen des Internationalen Jugendbund, später aus dem Internationalen Sozialistischen Kampfbund ausgesucht.«

Der kostenfreie Schulbesuch wurde jedem im Sinne der Philosophie der Schule geeigneten Menschen ermöglicht; es wurde die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und AkademikerInnen und ArbeiterInnen angestrebt; Militarismus und Nationalismus wurden abgelehnt; die SchülerInnen engagierten sich in linken Parteien, Gewerkschaften oder anderen Organisationen.

1933 wurde die Schule geschlossen und von der SA besetzt.

Quelle